Der innere Ruf



  
Der innere Ruf nach größerer Seelenwirksamkeit

Spirituelle Vernetzung wird immer erst dann wichtig im Leben, wenn man das eigene Sein vollständig entwickelt und verwirklicht hat. Dazu gehören das Entfalten der innewohnenden Talente und die Reinigung des Lebens durch gelebte spirituelle Werte. Dann kommt der Moment, da sehnt sich die Seele nach mehr!

Normalerweise verläuft der Entwicklungsweg der Menschheit so, dass man sich vom Herdenbewusstsein (gesellschaftlicher Prägung) zum individuellen Bewusstsein entwickelt. Das ist der Stand der heutigen Zeit. Man bildet sich zum vollkommenen ICH aus, welches im Einklang mit der unsterblichen Seele und teilweise noch höheren geistigen Ebenen hin zu Gott arbeitet und lebt. Dadurch wird man allmählich bereit, in einem höheren Gruppenbewusstsein zu wirken, ohne die hart erarbeitete Individualität zu verlieren, aber auch ohne Egobetonung und Egobelange vordergründig einbringen zu müssen. Individualität darf nicht mit einem Egobewusstsein verwechselt werden, das überkandidelt und eine immer extremer werdende Lebensweise entwickelt. Leider wird das in der heutigen Zeit häufig verwechselt.

Ich schrieb schon an anderer Stelle darüber (im Mitgliederportal). Im modernen Alltag nennt man das Teamfähigkeit, im spirituellen Leben vernetzte Seelenwirksamkeit. Voll entwickelte Individuen, die sich einbringen, um gemeinsam ein höheres Level zu erreichen, zum Wohle der Welt, ihrer eigenen weiteren Entwicklung und des Lebens an sich. Wer Gottesnähe sucht, geht sogar noch einige Schritte weiter, was für die Seelenwirksamkeit ein Segen ist, sowohl für die Einzelseele als auch die Gemeinschaft der Seelen.

Die Einzelkämpfer und nur auf sich selbst konzentrierten Menschen fallen hier definitiv raus, da ihnen gewisse spirituelle Komponenten noch fehlen. Das ICH darf aus höherer Sicht nicht aufgelöst werden, da es gereinigt und neu ausgerichtet als »Tempel Gottes« eine neue Wirksamkeit erhalten soll. 

Erst wenn die Entwicklung abgeschlossen ist, das Risiko der Ich-Auflösung nicht mehr besteht und ein gewisses Maß an Einklang zwischen der unsterblichen Seele und dem Ich besteht, geht es weiter und die Sehnsucht nach höherer Seelenwirksamkeit erwacht.

Die Frage, die man sich also eines Tages stellen muss, lautet: Wo stehe ich?

Es ist wichtig, sich darüber Gedanken zu machen. Natürlich ist die bewusste Seelenwirksamkeit im Verbund mit anderen Seelen nicht für jeden Menschen bestimmt!

Doch sieht man deutlich im Laufe der menschlichen Entwicklung der letzten Jahrtausende, dass sich permanent Ordensgemeinschaften und Gruppierungen bildeten, die diese Seelenwirksamkeit konkret zum Ausdruck brachten, teilweise mehr oder weniger gut. Genauso verhält es sich mit dem Lichtnetz der Seelen-Menschen, die sich im physischen Leben nicht unbedingt kennen müssen, jedoch seit vielen Jahrhunderten gemeinsam wirken, gesteuert von höheren geistigen Ebenen.

Um herauszufinden, ob man bereits bewusst im Seelennetz wirkt, hilft Meditation. Kann man die anderen Seelen wahrnehmen?
Wer wissen will, ob es überhaupt für einen sinnvoll ist, sollte sich selbst befragen und auf das eigene Leben schauen. Wenn keine Sehnsucht vorhanden ist, ist es wohl nicht von Belang.
Der Ruf ist deutlich zu spüren, wenn es so weit ist. Man muss ihn nur richtig verstehen können!
 
Manuela Schindler
4. April 2024